Uli Osterheld – Leiter der Waldbewirtschaftung bei der Udo & Michael Schmitz Waldwirtschaft GmbH & Co.KG
„Für die Waldbesitzer von heute eine nachhaltige Dienstleistung in der Waldbewirtschaftung für morgen aufbauen“, so erläutert Dipl. Forstingenieur Uli Osterheld seine Aufgabe als Leiter der Waldbewirtschaftung der Udo & Michael Schmitz Waldwirtschaft GmbH & Co.KG, einem privaten Unternehmen, welches privaten und kommunalen Waldbesitzern eigens beim Unternehmen angestellte Förster zur Erfüllung ihrer Aufgaben zur Seite stellt.
Der Betrieb, welcher Inhaber eines PEFC-Produktkettenzertifikates ist, bestreitet dabei einen in Rheinland-Pfalz einmaligen Weg, nämlich Waldbewirtschaftung auch für Kommunen als private Dienstleistung attraktiv zu gestalten. „Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist das Pachtmodell für den Kommunalwald die von uns favorisierte Form des Angebotes an unsere regionalen Gemeinden“, erläutert Osterheld.
Damit ließ im Jahre 2014 die PEFC-zertifizierte Gemeinde Großsteinhausen zwischen Pirmasens und Zweibrücken als erste Gemeinde im Land Ihren 60 ha großen Kommunalwald von der Udo & Michael Schmitz Waldwirtschaft GmbH & Co.KG vollumfänglich bewirtschaften.
Schmunzelnd fügt Osterheld hinzu: „Natürlich mussten wir ordentlich Überzeugungsarbeit leisten, um die kommunalpolitischen Entscheidungsträger von der Seriosität und dem Nutzen des Pachtmodells für die Gemeinde zu überzeugen. Doch gerade diese Anstrengungen gewährleisten die bestmögliche Ausrichtung des Bewirtschaftungskonzeptes auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Ist nicht alles, was wir heute als etablierten Standard betrachten, nicht irgendwann erst einmal nur eine Idee gewesen?“
Heute, zwei Jahre später, sind Uli Osterheld und seine Kollegen regelmäßig landauf und landab unterwegs, um Gespräche mit interessierten Gemeinden zu führen und diese bei der Umstellung auf eine private Waldbewirtschaftung zu begleiten. Auch im Saarland hat sich die erste Gemeinde mittlerweile für eine Waldpacht entschieden.
Naturgemäße Waldwirtschaft
„Die Ortsgemeinde Großsteinhausen entschied sich bei der Wahl des Bewirtschaftungskonzepts für eine „ökologische Waldwirtschaft“, welche auf den PEFC-Waldstandards fußt und sich stark an die Grundsätze der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft anlehnt“, berichtet Osterheld.
Als Mitglied im Vorstand der ANW in Rheinland Pfalz begleitet er den Verband im intensiven Diskurs über die Weiterentwicklung der Forstwirtschaft.
Konsequentes Weiterdenken des Modells
Auf die Frage, inwieweit dies Auswirkungen auf die Bewirtschaftung des Waldes in Großsteinhausen habe, führt Osterheld weiter aus: „Zufällig wurde die Jagdpacht zeitgleich mit der Waldpacht neu vergeben, sodass es nahe lag, vor dem Gedanken der Eigenregiebejagung die Jagd selbst zu übernehmen. Dadurch können wir als Waldpächter vor allem vor dem Hintergrund der generationenübergreifenden Nachhaltigkeit den Wald optimal bewirtschaften und den Pachtzins auf Dauer sicherstellen“.
„Gerade die waldbauliche Arbeit mit Edellaubholz auf den guten bis sehr guten Standorten macht das Förstersein doch aus! Und ohne angepasste Wildbestände, wie sie auch in den PEFC-Standards gefordert sind, ist dies ja bekanntermaßen nicht möglich“, bemerkt Osterheld.
Warum eine PEFC-Zertifizierung?
Die PEFC-Standards umfassen anspruchsvolle ökologische, soziale und ökonomische Kriterien, die weitgehend über die gesetzlich vorgeschriebenen Regelungen hinausgehen. PEFC zeichnet sich durch ein hohes Maß an Transparenz aus und bietet Interessenten auf der Suche nach nachhaltiger Waldwirtschaft, eine zuverlässige Orientierung.
„Ich bin überzeugt davon, dass nur durch ein transparentes, externes Audit die Waldbewirtschaftung gegenüber den Bewirtschaftern in Zukunft Bestand haben wird. Aus diesem Grund haben wir neben einer qualitätsorientierten Stichprobeninventur auch die PEFC-Zertifizierung gewählt.
Ich freue mich schon heute auf die Audits und wünsche mir vor diesem Hintergrund ein konsequentes Vorgehen gegen Verstöße, wie sie leider oftmals vor Ort anzutreffen sind!“ so Osterheld über den Weg zu PEFC.
Die Begeisterung in seinen Augen erzählt mehr als nur diese Geschichte: „Ich freue mich schon heute, morgen wieder mit Waldbesitzern ins Gespräch zu kommen und sie von unserer Arbeit zu überzeugen!“