Mit Deko aus dem Wald zeigt sich Weihnachtsschmuck von seiner natürlichen Seite

Selbst machen statt kaufen

Blätter, Eicheln, Moos, Zapfen – in den Herbst- und Wintermonaten liegen uns im Wald vielfältige Naturmaterialien zu Füßen, mit denen sich der Adventskranz, der Weihnachtsbaum oder die Wohnung dekorieren lassen. Die Waldschutzorganisation PEFC gibt kreative Inspirationen und praktische Tipps, was beim Sammeln zu beachten ist.

Stuttgart, 25.10.2019: Eine Adventszeit ohne die passende Deko ist wie Heiligabend ohne Weihnachtsbaum. Unvorstellbar! Gesünder, stressfreier und nachhaltiger als der Einkauf von fertiger Deko im Kaufhaus oder im Internet ist ein Spaziergang durch den Wald. Denn hier finden sich zahlreiche Naturmaterialien auf dem Waldboden, die sich zum Dekorieren des Adventskranzes oder des Weihnachtbaums eignen. Und in nachhaltig bewirtschafteten, PEFC-zertifizierten Mischwäldern ist die Auswahl vielfältig, da Waldbesitzer hier darauf achten, dass Laub- und Nadelbäume unterschiedlicher Art und unterschiedlichen Alters beianderstehen. In Wäldern, die das PEFC-Siegel tragen, verbleibt zudem immer ein gewisser Anteil an sogenanntem Totholz im Wald. Dazu zählen z.B. Äste, die durch Stürme heruntergefallen sind, oder abgestorbene Bäume, in deren Bereich auf dem Waldboden gerne Moos wächst. Beides ist gut zum Dekorieren geeignet.

Eicheln, Moos, Zapfen und Co. mitzunehmen, ist in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern für den Eigenbedarf grundsätzlich erlaubt. Da einige Früchte jedoch als überlebenswichtiger Wintervorrat für Tiere dienen, sollten nur kleinere Mengen gesammelt werden. In Naturschutzgebieten herrscht grundsätzlich ein Betretungsverbot.

Ideen mit Blättern, Rinde und Stöcken

Bunte Blätter gibt es im Herbstwald in Fülle. Wer auch noch in der Adventszeit Spaß an ihnen habe möchte, kann die Blätter einige Tage in einem dicken Buch pressen und anschließend aus ihnen verschieden große und farbige Sterne ausschneiden. Aus der Rinde der Birke lassen sich weihnachtliche Christbaum-Anhänger basteln. Dazu schält man von einem abgebrochenen Birkenstamm die Rinde ab und presst sie wie zuvor die Blätter. Wichtig: Nur Rinde von einem Stamm oder Ästen nehmen, die bereits auf dem Boden liegen und nicht von einem lebenden, stehenden Baum abmachen! Sollten die Rindenstücke nach dem Pressen zu rissig sein, können sie mit etwas Wasser aus der Sprühflasche ein wenig angefeuchtet werden. Mit einem Stift malt man nun ein Muster in die Rinde und schneidet die Form mit einem scharfen Teppich- oder Bastelmesser aus. Nun noch vorsichtig ein kleines Loch bohren und aus etwas Paketschnur einen Anhänger knoten. 

Aus Stöcken entsteht mit etwas Geschick ein weihnachtliches Mobile. Dazu die gesammelten Stöcke mit einer Gartenschere zu Hause in unterschiedliche Längen schneiden und pyramidenförmig (der kürzeste Stock oben, der längste unten) übereinanderlegen und stellenweise in weihnachtlichen Farben anmalen. Die Stöcke anschließend mit einem Nähfaden miteinander verknoten. Für eine bessere Stabilität / Balance werden längere Stöcke an mindestens zwei Punkten (einmal links und einmal rechts) miteinander verbunden. Das Mobile anschließend mit weiteren Naturmaterialien (Eicheln, Nüsse, Zapfen) oder traditionellem Weihnachtsschmuck (Strohsternen, kleinen Christbaumkugeln) dekorieren und an der Decke oder Fensterscheibe befestigen.

Ideen mit Eicheln und Zapfen

Eine natürliche Alternative zu leuchtenden Christbaumkugeln sind glitzernde Eicheln. Dazu im Wald Eicheln mit passenden Hütchen sammeln. In den Hut mit einem feinen Bohrer vorsichtig ein kleines Loch bohren, an dem anschließend der Aufhänger aus Paketschnur befestigt wird (Knoten unter dem Hut). Danach Klebstoff auf die Innenseite der Eichelhüte geben und die Eichel daran festkleben. Anschließend auch auf die Eichel Klebstoff auftragen und diese in Glitzerpulver aus dem Bastel- oder Dekoladen eintauchen.

Auch Zapfen sind ein idealer Weihnachtsbaumschmuck, entweder in ihrem natürlichen Braun oder farbig angemalt. Was Viele nicht wissen: Bei den meisten Zapfen, die auf dem Waldboden liegen, handelt es sich um Fichten- oder Kiefernzapfen, obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch gerne der Begriff "Tannenzapfen" als Synonym für alle anderen Zapfen genommen wird. Echte Tannenzapfen fallen nie als Ganzes vom Baum, sondern immer nur die einzelnen Schuppen.

Bevor die Fichten- und Kiefernzapfen als Deko genutzt werden, sollten sie gereinigt und auf der Heizung getrocknet werden. Dadurch öffnen sich die Zapfen und die einzelnen Schuppen lassen sich leichter mit einem Pinsel und Acrylfarbe anmalen. Alternativ kann man die Zapfen im Freien mit silberner oder goldener Sprühfarbe einfärben. Einzelne Zapfen eignen sich zudem in Kombination mit Kerzen als weihnachtliche Tischdeko oder lassen sich mit Tannenzweigen zu einem natürlich geschmückten Adventskranz binden. Gemeinsam mit Zahnstochern, Holzstielen, kleinen Styroporkugeln und etwas Stoff entstehen aus den Zapfen im Handumdrehen lustige Zapfenmännchen.

Ideen mit Moos

Für ein natürliches Wald-Ambiente sorgt Moos. Es wird entweder als Tischdeko genutzt oder mit Zapfen und Tannenzweigen zu einem grünen Adventskranz gebunden. Auch im Glas sieht Moos gemeinsam mit einer Kerze und anderen Naturmaterialien sehr hübsch aus. Selbstverständlich darf es auch in der Krippe nicht fehlen. Moose wachsen gerne an und unter Bäumen, auf dem Waldboden oder auf Steinen in der Nähe von Bachläufen. Da viele Moosarten, wie z.B. das beliebte Weiß- oder Torfmoos, jedoch immer seltener werden und deshalb durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt sind, sollten Laien ihr Moos besser im Gartencenter kaufen.

Weitere Anleitungen und Tipps (z.B. wie man sich einen eigenen Weihnachtsbaum aus Holz baut) gibt es im Internet unter www.pefc.de/verbrauchertipps.

Diese und weitere Tipps und Anleitungen zum Basteln von Weihnachtsdeko aus dem Wald haben wir in diesem PDF noch einmal gesammelt aufgelistet:

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit