Wiederaufbau der Notre-Dame – ein PEFC-zertifiziertes Bauprojekt
Restaurierungsprojekt Notre-Dame de Paris ist PEFC-zertifiziert
Foto: © David Bordes - Rebâtir Notre-Dame de Paris
Vor vier Jahren zerstörte ein Feuer große Teile der Notre-Dame. Beim Wiederaufbau der Pariser Kathedrale kam PEFC-Holz zum Einsatz. Das bestätigt der Rebâtir Notre-Dame de Paris, dem Auftraggeber des Restaurierungsprojekts, die PEFC-Projektzertifizierung. Damit ist der Nachweis erbracht, dass mindestens 70% PEFC zertifiziertes Holz verwendet wurde, und auch der Produktions- und Verarbeitungsprozess in PEFC zertifizierten Sägewerken stattfand. Darüber hinaus bescheinigt die Umsetzung der PEFC-Projektzertifizierung, dass alle an einem Bau- oder Renovierungsprojekt beteiligten Parteien, ob zertifizierte Unternehmen oder Subunternehmer, die von PEFC definierten Kontrollprinzipien angewandt haben - dadurch wurde es möglich, den Fluss von zertifiziertem Holz in jeder Phase der Lieferkette zu verfolgen.
Kulturelles Wahrzeichen in Trümmern
Am Abend des 15. April 2019 brannte die Pariser Kathedrale Notre-Dame lichterloh. Etwa 1.300 der teilweise bis zu 800 Jahre alten Eichenbalken des Dachstuhls wurden bei dem verheerenden Brand zerstört. Der mittige Spitzturm stürzte ein und das Gewölbe der Hauptschiffe brach zusammen. Trotz der Zerstörung überlebte die Kathedrale das Feuer, denn ein Großteil des Innenbereichs und der Gebäudestruktur konnte gerettet werden.
Der Wiederaufbau als nationales Gemeinschaftsprojekt
Seitdem werden der Wiederaufbau und die Renovierung des gotischen Welterbes mit Nachdruck vorangetrieben. Am 1. Dezember 2019 wurde die Établissement public Rebâtir Notre-Dame de Paris gegründet, eine Gesellschaft für den Wiederaufbau der Kathedrale, um Studien und Maßnahmen zur Restauration zu koordinieren und durchzuführen. Die Wiedereröffnung der Kirche soll Ende 2024 stattfinden.
Außergewöhnliches Holz für einen außergewöhnlichen Bau
Für das Vorhaben, den Turm und das Querschiff wiederherzustellen, arbeiteten 45 Sägewerke in ganz Frankreich zusammen. Sie teilten sich die Aufgabe, das benötigte Holz zu lagern und bis 2023 vorzumontieren, bevor es auf die Baustelle gebracht wurde. Es sollte möglichst historisch-authentisches Baumaterial verwendet werden, nach mittelalterlichem Vorbild. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden 2.000 französische Eichen für die Reparatur des Dachstuhls gefällt.
Die Beschaffung gestaltete sich als Herausforderung, da Eichenwälder mit so alten und massiven Bäumen selten geworden sind. Daher wurden im ganzen Land besonders passende Eichen gespendet. Die Bäume sollten – auch als symbolische Geste – aus ganz Frankreich nach Paris kommen: Aus dem Elsass, aus der Bretagne, aus Korsika.
Um möglichen Konflikten vorzubeugen, legten die Organisatoren besonderen Wert darauf, dass beim Wiederaufbau nicht nur das kulturelle Erbe der Kirche bewahrt wird, sondern auch Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielen sollte. Daher war die Freude über die PEFC-Projektzertifizierung besonders groß.