Staatssekretärin Anne-Marie Keding kennzeichnet Biotopbäume in der Altmark mit PEFC-Biotopbaumplakette

Wo die Staatssekretärin mit dem Specht um die Wette klopft

PEFC-Plaketten für hunderte Biotopbäume des Truppenübungsplatzes Altmark

Auf dem Truppenübungsplatz Altmark im Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt werden sukzessive hunderte Biotopbäume mit einer Biotopbaumplakette gekennzeichnet. Das erste Schild brachte Anne-Marie Keding, Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, im Beisein von Oberst Uwe Alexander Becker als Leiter des Gefechtsübungszentrums an.

Auf den militärisch genutzten Liegenschaften erfüllen die Wälder eine Vielzahl von speziellen Funktionen für die militärische Nutzung. Lärm- und Staubschutz für die im Umfeld lebenden Menschen stehen in Vordergrund, aber auch die Wirkung als „Bühnenbild“ für das militärische Training. Die „Bewirtschaftung“ solcher Waldflächen findet also zum Schutz der umliegenden Gemeinden und ausgerichtet an den Anforderungen der Soldaten im Sinne eines  nachhaltigen Landschaftsmanagements statt. Um so wichtiger ist es, die hohen Standards des Programme for the Endorsement of Forest Certification schemes, besser bekannt als PEFC, auch in diesem Kontext so weit wie möglich zu beachten.

Alteichen und ihre Bewohner
Auf dem Truppenübungsplatz Altmark stehen derzeit noch ca. 8.000 Alteichen im Alter von 300 bis 500 Jahren. Sie sind Lebensstätte für viele holzbewohnende Käferarten. Es ist ein deutschlandweit bedeutendes Vorkommen der FFH-Anhangarten wie Heldbock, Eremit und Hirschkäfer, aber auch vieler anderer Rote Liste Arten.

Da diese Bäume ihr natürliches Alter erreicht haben, sind Anschlusshabitate gefragt. Hierbei sind die besonderen Ansprüche der Arten zu berücksichtigen. Viele der Arten sind wärmeliebend und haben einen kleinen Aktionsradius, wie der Eremit und der Heldbock. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, stellte der Bundesforstbetrieb Eichengruppen von 3 bis 5 Bäumen huteartig frei. Die militärische Nutzung berücksichtigt diesen Zusammenhang, so dass die forstliche Geländebetreuung diese Baumgruppen dauerhaft erhalten kann. Das Konzept sieht vor, dass der maximale Abstand von 1.000 Metern nicht überschritten wird. So sind der Erhalt und die Ausbreitung der Arten gesichert.

Biotopbäume und militärische Nutzung
Da die Ausbildung der Truppe im Zweifel immer Vorrang hat, ist jede einzelne Maßnahme eng mit der Truppenübungsplatzkommandantur und dem Bundeswehrdienstleistungszentrum abgestimmt. Nur so ist es auch möglich, die Vernetzung der Eichengruppen über den gesamten Platz zu erreichen. Für die dauerhafte Kennzeichnung wird nun die PEFC-Biotopbaumplakette verwendet.

Für das Projekt „Nachhaltiges Wohnen in der Huteeiche – altes Holz mit Zukunft für Eremit, Heldbock & Co“ wurde die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Bundesforstbetrieb Sachsen Anhalt, das Gefechtsübungszentrum des Heeres, Truppenübungsplatz Altmark und das Bundeswehrdienstleistungszentrum Burg als offizielles Projekt „UN – Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet.

Zertifizierung nach PEFC
Der Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen Anhalt ist seit 2005 nach PEFC zertifiziert und dokumentiert auch damit die nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung seiner Flächen. Eines der sechs Kriterien für nachhaltige Waldbewirtschaftung, welche 1993 in Helsinki auf der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa beschlossen wurden, ist das Kriterium vier „Bewahrung, Erhaltung und angemessene Verbesserung der biologischen Vielfalt in Waldökosystemen“. Auf der Basis der Helsinki-Kriterien baut auch PEFC Deutschland auf.

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit