Holzspielzeug – so geht es unbedenklich für Kind und Umwelt
Bei der Wahl des Holzes sollte man bedenken, dass nicht alle Hölzer für das Basteln von Kinderspielzeug geeignet sind: Eiche ist zwar sehr stabil und haltbar, enthält jedoch Tannine, die hautreizend wirken können. Außerdem ist sie wegen ihrer Festigkeit relativ schwer zu bearbeiten. Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte splittern leicht und können so zu Verletzungen führen. Eibenholz ist wegen der enthaltenen Taxine giftig und deshalb für Kinderspielzeug ungeeignet. Gut eignen sich hingegen Buchenholz, Birkenholz, Ahornholz oder Erlenholz.
In Sachen Holzherkunft ist man mit Holz, welches das Siegel der Waldschutzorganisation PEFC Deutschland e.V. trägt, auf der sicheren Seite. Das Siegel bestätigt, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gewonnen wurde und nicht aus Raubbau oder illegalem Holzeinschlag stammt.
Für die folgende DIY-Anleitung eignen sich zertifiziertes Holz aus dem Fachhandel, Holzabschnitte vom vorherigen Bastelprojekt oder Holzreste vom Schreiner aus der Nachbarschaft.
Benötigte Materialien und Werkzeuge:
- Kantholz (z.B. Buche oder Birke, z.B. 4x4 oder 6x6 cm)
- Säge mit dünnem Sägeblatt (z.B. Feinsäge oder japanische Zugsäge)
- eventuell Sägelehre und Schraubzwinge
- Schleifpapier (verschiedene Körnungen, z.B. 60er und 120er)
- Buntlack auf Wasserbasis (optional, für farbige Klötze) oder Holzöl oder -wachs (immer auf ausdrückliche Eignung für Kinderspielzeug achten!)
- Lineal und Bleistift
Schritt 1: Klötze vorzeichnen
Mit Lineal und Bleistift die spätere Form der Klötze auf dem Holz vorzeichnen. Neben quadratischen Klötzen sind auch rechteckige Bauklötze wunderbar zum Spielen geeignet.
Schritt 2: Sägen
Nun entlang der vorgezeichneten Schnittlinien mit der Säge vorsichtig die einzelnen Klötze vom Kantholz herunterschneiden und dabei auf den richtigen Winkel des Sägeblattes achten. Leichter geht es mit einer Sägelehre: Das Kantholz vor dem Sägen hineinlegen und die Schnittlinie mit den Führungsschlitzen der Sägelehre in Deckung bringen. Gut festhalten oder mit einer Schraubzwinge fixieren. Diese Methode eignet sich auch, um das DIY-Projekt mit Kindern zusammen umzusetzen.
Schritt 3: Abschleifen
Nun mit Hilfe des Schleifpapiers alle Kanten und eventuell beim Sägen entstandene Splitter abschmirgeln. Hierzu zunächst das grobe Schleifpapier (60er Körnung) und dann das feine Schleifpapier (120er Körnung) verwenden.
Schritt 4: Bemalen
Die Bauklötze können „roh“ und unbehandelt bleiben. So entwickeln sie mit der Zeit eine gewisse Patina und das Wärmende und Handschmeichelnde des Holzes kommt gut zur Geltung. Besser geschützt – etwa, wenn es zum Spielen mal ins feuchte Gras geht – sind die Bauklötze durch eine Behandlung mit Holzöl oder Holzwachs. Besonders kreativ ist es, die Klötze bunt mit für Kinderspielzeug geeigneten Farben zu bemalen. Muster, Zahlen und Buchstaben können dabei mit Hilfe von Kreppklebeband oder Schablonen aufgebracht werden. Vor dem Spielen gut trocknen lassen und nochmal auf Splitter überprüfen!
Variante für Ältere und Junggebliebene: Wikingerschach
Kubb, auch bekannt als „Wikingerschach”, ist ein Geschicklichkeitsspiel, das auf Rasen gespielt wird und seinen Ursprung in Schweden hat. Es wird von zwei Mannschaften gespielt, die versuchen, die Holzklötze (Kubbs) der gegnerischen Mannschaft mit Wurfhölzern umzuwerfen.
Ein klassisches Kubb-Spiel besteht aus den folgenden Elementen:
- 1 König: etwa 9×9×30 cm
- 10 Kubbs: etwa 7×7×15 cm
- 6 Wurfstäbe: Durchmesser etwa 4,5 cm, Länge 30 cm
- 4 Stäbe zur Markierung des Spielfeldes: Durchmesser etwa 2 cm, Länge 30 cm
Diese werden nach dem gleichen Prinzip, wie oben die Bauklötze, vorgezeichnet, gesägt, geschliffen und nach Lust und Laune bemalt. Spielanleitungen lassen sich gut im Internet finden.
Viel Vergnügen beim Basteln und Spielen!
Formaler Hinweis für Heimwerker: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen wurden sorgfältig und nach bestem Wissen erstellt. Eine „Gelinggarantie“ kann jedoch nicht gegeben werden, die Durchführung erfolgt auf eigene Gefahr und es können keine Haftungsansprüche daraus abgeleitet werden.