Rückhalt für nachhaltige Waldbewirtschaftung stärken: Aufklärungskampagne „Mein Wald ist für Dich da“ läuft an

PEFC-Waldbesitzerkampagne gestartet

Stuttgart, 08.11.2023. PEFC Deutschland startete Anfang November die Aufklärungskampagne „Mein Wald ist für Dich da“. Der Startschuss fiel mit der Veröffentlichung der Seite www.meinwaldfuerdich.de . Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt (Förderkennzeichen 2220NR215X) veranschaulicht, dass hinter dem Begriff „nachhaltige Waldbewirtschaftung“ Menschen voller Ambitionen, Leidenschaft und Tatendrang stehen. Das Ziel der Kampagne: die Reputation von nachhaltig wirtschaftenden Wald­besitzenden stärken.

Aufbau von Vertrauen und gesellschaftlichem Rückhalt

Die Auswirkungen des Klimawandels, wie etwa verstärkt auftretende Stürme, Dürren und Schäd­lingsbefall, stellen Waldbesitzende vor große Herausforderungen. Für die anstehenden Wieder­auf­forstungen und für viele weitere Aufgaben ist es wichtig, den Rückhalt der Gesellschaft für eine nachhaltige Wald­bewirt­schaftung zu sichern. Dafür ist eine positive Wahrnehmung der Arbeit von Waldbesitzenden und Forst­leuten entscheidend: Insbesondere bei einem Publikum, das zwar „waldbegeistert“ auftritt, jedoch zunehmend weniger damit vertraut ist, wie aktive Waldbewirtschaftung funktioniert und warum sie notwendig ist.

Eine im vergangenen Jahr von PEFC Deutschland beauftragte repräsentative Bevölkerungsumfrage hatte ergeben, dass vor allem persönlicher Kontakt zu Waldbesitzenden dem Vertrauen förderlich sein kann. Die jetzt gestartete Aufklärungs- und Reputationskampagne „Mein Wald ist für Dich da“ setzt genau dort an: Sie stellt eine mediale Nähe zwischen der Zielgruppe – hochgradig waldinteressierte, jedoch waldwirt­schafts­­­ferne Bürgerinnen und Bürger – und Waldbesitzenden her.

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zeigen in Statements ihre Arbeit

Dazu zeigt die Seite www.meinwaldfuerdich.de Porträts von fünf Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern: In Videos sowie Text- und Fotomaterial wird dargestellt, was sie für ihren Wald leisten, vor welchen Herausforderungen sie stehen und insbesondere, wie die Allgemeinheit von ihrer Arbeit profitiert. Weitere Waldbesitzende tragen mit Kurz-Statements zur Kampagne bei, um auf ihr Engagement aufmerksam zu machen.

Die Statements aller Porträtierten von „Mein Wald ist für Dich da“ werden in den kommenden Monaten mit Anzeigen in Online- und sozialen Medien beworben. Dadurch sollen die Inhalte eine möglichst weite Verbreitung erzielen. Das gesamte Material der Kampagne (Videos, Fotos, Texte sowie Statements für Social Media), das auf der Website www.meinwaldfuerdich.de zum Download angeboten wird, kann, darf und soll von der gesamten Forstbranche für die eigene Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Forstbetriebe, Verbände oder forstliche Zusammenschlüsse können die fertigen Inhalte beispielsweise in ihre Social-Media-Auftritte integrieren.

Die fünf Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer von MEIN WALD IST FÜR DICH DA:
Beteiligungsmöglichkeiten

Interessierte Waldbesitzende, die sich mit der Kampagne und ihrem Ziel identifizieren und ebenfalls ein Gesicht der Kampagne werden wollen, können sich an [email protected] wenden.

Folgende Kanäle werden für die Kampagne genutzt:

Einladung zum Online-Pressetermin für Medienschaffende und Interessierte:

Vorstellung der Kampagne „Mein Wald ist für Dich da“ (Ziele, Funktionsweise, Beteiligungsmöglichkeiten) durch PEFC-Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers und Lars Langhans (Agentur KOLLAXO) im Rahmen zweier Online-Termine am

17.11.2023 von 10.30 – 11.30 Uhr
(https://us06web.zoom.us/j/84777136401?pwd=mXfDdQpdHzxTgkUFP9YEikcrAWMybB.1 )

und alternativ von 13.30 – 14.30 Uhr
(https://us06web.zoom.us/j/84586558288?pwd=WhVXwKLAfMB8KMUFcOo2JroAXKosZX.1 ).

Interessierte Personen können sich zu den genannten Uhrzeiten unter den angegebenen Links einwählen – eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

Hintergrundinformationen zum Projekt „Mein Wald ist für Dich da“

Die Aufklärungskampagne „Mein Wald ist für Dich da“ ist ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördertes Projekt von PEFC Deutschland.

Eine kombinierte Aufklärungs- und Reputationskampagne über die Leistungen nachhaltig wirtschaftender Waldbesitzenden soll dabei helfen, Wissenslücken in der Bevölkerung über Waldbewirtschaftung und Waldbesitzende zu schließen, Medienanfragen zu dieser Thematik mit hochwertigem Text-, Bild- und Videomaterial beantworten zu können und Waldbesitzende über ihre eigenen Leistungen sprechfähig zu machen, sodass eine positive Reputation nachhaltig wirtschaftender Waldbesitzenden aufgebaut wird.

Zielgruppendefinition der Kampagne:

Der „waldbegeisterte“, aber häufig „waldwirtschaftsferne“ Bevölkerungsanteil wurde während der Pla­nungs­phase der Aufklärungskampagne „Mein Wald ist für Dich da“ anhand dreier Sinus-Milieus (Ein­teilung des Sinus-Instituts; 2021) als Zielgruppe identifiziert und definiert:

1. Adaptiv-Pragmatische (ein Zukunftsmilieu der Nutzen suchenden jungen Mittelschicht, das sich neu orientiert)

2. Liberal-Intellektuelle (ein gesellschaftliches Leitmilieu in der Oberschicht / oberen Mittelschicht, wertorientiert)

3. Sozialökologische (ein postmaterielles Milieu, gehobene Mittelschicht, „weltverbessernde Skeptiker“)

Es handelt sich dabei um eine hochgradig waldinteressierte Bevölkerungsgruppe, die jedoch der Bewirt­schaf­tung von Wäldern potenziell kritisch gegenüber eingestellt ist. Vertreterinnen und Vertreter dieses Bevölkerungsteils (knapp ein Viertel der deutschen Bevölkerung) nehmen häufig eine Funktion als Multi­pli­kator ein, z. B. durch die Beteiligung an Bürgerinitiativen und Online-Petitionen sowie aktiver Social-Media-Kommunikation. Dadurch kann ihr Handeln zu einer Meinungsbildung in der breiteren Öffentlichkeit beitragen.

So nimmt die Bevölkerung Waldbesitzende und aktive Forstwirtschaft war:

Eine Ende 2022 durchgeführte repräsentative Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hat ermittelt, welche Vorstellungen die Gesellschaft von Waldbesitzenden hat. Die Ergebnisse wurden für die die Aufklärungskampagne „Mein Wald ist für Dich da“ genutzt.

In der Studie wurden die Menschen befragt, wie man mit Wald in Deutschland am besten umgehen sollte. Mit 45 Prozent ist eine relative Mehrheit dafür, Eingriffe vorzunehmen und den Wald z. B. zur Holz­gewinnung zu nutzen oder mit klimaresilienten Baumarten aufzuforsten. 32 Prozent sind der Ansicht, dass man den Wald sich selbst überlassen sollte. Knapp ein Viertel der Befragten gibt an, hier unentschieden zu sein, was auf weitere Potenziale zur forstlichen Aufklärungsarbeit hinweist.

Auf die Frage, wie viel Vertrauen darin besteht, dass sich private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gut um ihren Wald kümmern, antworteten 40 Prozent mit „(sehr) viel Vertrauen“. Weitere 33 Prozent geben an, gegenüber den Waldbesitzenden „nicht so viel, kaum bzw. gar kein Vertrauen“ zu haben. Danach aufgeschlüsselt, ob die befragten Personen Waldbesitzende persönlich kennen, zeigt sich ein relevanter Faktor: Das Vertrauen liegt 15 Prozentpunkte höher, sobald dies der Fall ist. Thomas Petersen, Projektleiter am IfD Allensbach, erklärt: „Das aus eigener Anschauung gewonnene Urteil über Personengruppen oder Institutionen ist in den meisten Fällen deutlich positiver als das Urteil aus der Ferne. Damit liegt hier ein vielversprechender Ansatz für den Versuch einer Imageverbesserung: Wenn es gelänge, mehr Gelegenheiten zu schaffen, bei denen die Bürger mit Waldbesitzern persönlich in Kontakt kommen können, würde sich das auf das Image der Waldbesitzer höchstwahrscheinlich positiv auswirken.“

Weitere Informationen und Grafiken zu der Studie finden sich unter www.pefc.de/wb-vertrauen .  

Bildmaterial: https://pefcdeutschland.sharefile.com/d-sdd2b4a7b88404e0ebe751fa24c760678

Ob als Einzelkämpfer im Kleinwald, genossenschaftlich organisiert oder mit vielen Hektar Wald und einer entsprechenden Menge an Personal – die porträtierten Waldbesitzenden stehen in Zeiten des Klima­wandels vor der gewaltigen Aufgabe, den Umbau zu stabilen und vitalen Wäldern voranzutreiben und dies zu kommunizieren.

Die Gesichter der Kampagne „Mein Wald ist für Dich da“:

Porträt_Busch Johanna Busch, Waldbesitzerin in Hessen

Porträt_ von_dem_Bussche  Gabriel von dem Bussche, Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen

Porträt_Hansmann Joachim Hansmann, Waldbesitzer und Vorsitzender der Forstgenossenschaft Meerdorf in Niedersachsen

Porträt_Kemper Anna-Karina Kemper, Landgut Kemper und Schlomski, Waldbesitzerin in Sachsen

Porträt_Rupp Rudolf Rupp, Waldbesitzer in Baden-Württemberg

PEFC_Kampagnenstart_MeinWaldistfürDichda_Reihe_Testimonials: Viele weitere Testimonials haben sich für die Kampagne gemeldet und zeigen mit Statements ihr Engagement für den Wald. So z.B. Ulrich Hardt aus Bergneustadt (Nordrhein-Westfalen); Andreas Weber aus Erlangen (Bayern); Christoph Scheuren aus Andernach (Rheinland-Pfalz) oder Mario Saar aus Schmölln-Putzkau (Sachsen).

Mein_Wald_Logo: Das Kampagnenlogo „Mein Wald ist für Dich da“

Alle Bilder und Grafiken: © PEFC Deutschland

PEFC

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit über acht Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund drei Viertel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.
 

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit