Praunheimer Werkstätten sind jetzt PEFC-zertifiziert

Werkstätten für Menschen mit Behinderung fertigen PEFC-zertifiziertes Holzspielzeug

Werkstätten für Menschen mit Behinderung fertigen PEFC-zertifiziertes Holzspielzeug

Allen Menschen mit Behinderungen in und um Frankfurt die richtige Hilfe und Unterstützung geben – das haben sich die 1928 gegründeten Praunheimer Werkstätten als Ziel gesetzt. Zum sozialen Engagement der gemeinnützigen GmbH kommt nun noch das Bestreben hinzu, mit Hilfe der PEFC-Zertifizierung Holzprodukte aus nachgewiesen nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu fertigen.

Walter Dill hält in der Schreinerei einen bunten Holz-Klapperring in der Hand. Ein naturfarbener großer Ring, der gut in eine Kinderhand passt, auf dem kleinere, in Regenbogenfarben lackierte Holzringe hin und her rutschen. „Das ist eines unserer rund 22 verschiedenen Produkte, die behinderte Menschen hier in den Werkstätten fertigen. Vieles ist TÜV-geprüftes Babyspielzeug, im Moment fertigen wir hier gerade aber auch eine PEFC-zertifizierte Leiter für Handtücher. Vom Holzstück bis zum Endprodukt wird dabei alles selbst gemacht: Ob sägen, schleifen, ölen oder mit Wasserlack lackieren“, erzählt Dill, der einer der drei Gruppenleiter im Holzverarbeitungszentrum ist.

„Wir möchten den Menschen eine Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten bieten und Vertrauen schaffen. Sie sollen am normalen Arbeitsleben teilhaben“, ergänzt Carsten Falk, zweiter Gruppenleiter im Holzverarbeitungszentrum. Neben dem Standort Praunheim, wo die Schreinerei, ein Scanner-Bereich und ein Lettershop angesiedelt sind, gibt es weitere Werkstätten in Fechenheim und Höchst. Allein der Standort Praunheim zählt 190 Beschäftigte, zusätzlich gibt es dort einen Ausbildungsbereich und eine Tagesförderstelle für Schwerbehinderte. Je nach Fähigkeiten, Interessen und Unterstützungsbedarf wird den Beschäftigten ein betreuter Arbeitsplatz und Weiterbildungsmöglichkeit durch Praktika und Workshops angeboten.

Es war ein wichtiger Kundenauftrag, der die Praunheimer Werkstätten motivierte, sich nach dem PEFC-Chain-of-Custody-Standard zertifizieren zu lassen. „Wir finden auch viele Lieferanten, die uns PEFC-zertifiziertes Holz liefern können“, freut sich Harald Straub, ebenfalls Gruppenleiter im Holzverarbeitungszentrum. Hauptsächlich Ahorn und Buche wird eingekauft. Der Zertifizierungsprozess sei jedoch kein Leichtes gewesen. „Wir konnten so unser Warenwirtschaftssystem aber auf den neuesten Stand entwickeln“, so Walter Dill.

Abnehmer für die in den Praunheimer Werkstätten gefertigten Produkte finden sich in ganz Europa und auch in Japan. Vertrieben wird über Händler, eine Direktvermarktung gibt es derzeit nicht.

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Catrin Fetz
Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit