PEFC-Vorsitzender William Street: Politisch motivierte Doppelzertifizierungen kosten Steuerzahler Millionen Euro

Die PEFC-Pressekonferenz in Berlin am 17.06.2014

Street kritisiert fahrlässigen Umgang „mit unserer Verantwortung die Wälder unter den Bedingungen des Klimawandels zu schützen".

Stuttgart, 17.06.2014. “In einer Zeit, in der die Menschheit nach Antworten auf die durch den Klimawandel hervorgerufene Krise sucht, wird sehr deutlich, dass mehr als je zuvor all diejenigen, die die Wälder erhalten wollen und denen helfen wollen, die vom Wald leben, eine gemeinsame Sprache finden müssen. Genau das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein: Anstelle im Interesse des gemeinsamen Ziels zusammenzuarbeiten, stürzen sich einige Regierungen und Umweltorganisationen mit blindem Eifer auf Wälder, die bereits geschützt sind“, erklärte William Street, Vorsitzender des Programms für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen, PEFC, auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin.

“Ein Beleg dafür“, so Street weiter, “ist der von uns beobachtete politisch motivierte Trend zur Doppelzertifizierung öffentlichen Waldes in den USA und einigen deutschen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.“

Laut Street würden auf diese Weise Millionen von Euro der Steuerzahler für die ideologisch motivierte Doppelzertifizierung von Wäldern verschwendet, die bereits vor mehr als zehn Jahren durch PEFC, die international führende und von vielen Kommunen bevorzugte Waldzertifizierungsorganisation, zertifiziert worden seien. Es gebe keinerlei Entschuldigung für diesen fahrlässigen Umgang „mit unserer Verantwortung die Wälder unter den Bedingungen des Klimawandels zu schützen“, meint Street.

Sheam Satkuru-Granzella, Direktorin des Europa-Büros des malaysischen Holzwirtschaftsrates und stellvertretende Vorsitzende des PEFC erklärte, dass „sich Malaysia für PEFC als demokratisches, die Bedingungen vor Ort am besten berücksichtigendes, dezentralisiertes und von unten nach oben organisiertes System entschieden habe“. Malaysia verfügt mit 4,65 Millionen Hektar über die größte in den Tropen zertifizierte Waldfläche. Die hohen Anforderungen des PEFC würden, so Satkuru-Granzella, in allen Teilen der Welt – ob Europa, Amerika, Australien oder Asien – gleichermaßen gelten. Es sei ein großer Erfolg, dass PEFC eine so hohe internationale Akzeptanz genieße. Die Anerkennung des malaysischen Zertifizierungssystems MTCS durch PEFC im Jahre 2009 hätte eine große ermutigende Vorbildwirkung in ganz Asien gehabt, wo nun eine Reihe weiterer Länder aktiv am PEFC-Prozess beteiligt seien.

PEFC appellierte auf der Pressekonferenz an alle Regierungen der 28 EU-Mitgliedsländer, den Handel und die Verbraucher, die Bemühungen der Länder in der südlichen Hemisphäre um die Entwicklung eines von ihnen frei gewählten Zertifizierungssystems zu unterstützen. Zudem rief PEFC sie dazu auf, die Anforderungen der Verbrauchermärkte durch eine einheitliche Herangehensweise in der öffentlichen Beschaffung und eine verantwortungsvolle Einkaufspolitik zu harmonisieren.

Als Vertreterin des globalen PEFC-zertifizierten Papierherstellers UPM Paper ENA (Europe & North America) erklärte Dr. Stefanie Eichiner: „Wälder gehören zu den wertvollsten Ressourcen auf der Erde. Sie bieten Mensch und Tier Schutz, Nahrung und Energie und spielen eine zentrale Rolle für die biologische Vielfalt und das Klima. Die Wälder, die UPM bewirtschaftet, sind zu 100% zertifiziert, dazu 80% der zugekauften Holzfasern. Das Holz, das UPM zur Herstellung seiner Produkte verwendet, stammt aus nachhaltigen und legalen Quellen. Bei allen Holzlieferungen gibt es eine durch unabhängige Gutachter überprüfte Verarbeitungskette. UPM ist bestrebt, wo immer möglich zertifizierte Fasern einzusetzen und setzt sich weltweit für die Steigerung des Anteils zertifizierten Holzes ein.“

Stefanie Eichiner führte weiter aus, dass es ein Anliegen vieler Kunden von UPM sei, regionales Holz zu verwenden. Gerade in Deutschland sei das PEFC-Siegel bei Papierkunden sehr angesehen.

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