JETZT AUCH AUF DEUTSCH: Der neue Chain-of-Custody-Standard 2013
Der neue CoC-Standard genügt den Anforderungen der EU-Holzhandelsverordnung (EUTR)
Der neue PEFC Chain-of-Custody-Standard 2013 (PEFCST2002:2013) tritt am 24. Mai mit einer Übergangsfrist von neun Monaten offiziell in Kraft.
Stuttgart, 14. Juni 2013. Der am 24.05.2013 veröffentlichte PEFC Chain-of-Custody-Standard 2013 bietet Unternehmen einen effizienten Mechanismus, um zu demonstrieren, dass diese den Anforderungen der EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) gerecht werden. Der Standard wurde in den letzten 18 Monaten überarbeitet, um den spezifischen Bedingungen von zukünftigen und bestehenden gesetzlichen und regulatorischen Prozessen gerecht zu werden; mit einem besonderen Fokus auf die EUTR.
Die EU-Holzhandelsverordnung verbietet das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz auf dem europäischen Markt, um das Problem des illegalen Holzeinschlags weltweit zu bekämpfen. Die EUTR setzt Anforderungen, die Unternehmen in der Europäischen Union erfüllen müssen, um das Risiko von illegal gehandeltem Holz zu minimieren.
Genauer gesagt verlangt die Verordnung von Unternehmen, die Holz und Holzerzeugnisse auf den europäischen Markt bringen (sowohl importierte als auch inländische), ein Due Diligence System (DDS) zu implementieren. Firmen, die in der EU mit Holzprodukten handeln, sind dafür verantwortlich, über Lieferanten und Kunden so Buch zu führen, dass eine Rückverfolgbarkeit möglich ist. Die Verordnung wirkt sich auch auf Unternehmen außerhalb der EU aus, da ihre Produkte weiter unten in der Lieferkette in die EU importiert werden dürfen.
Die wichtigsten Veränderungen des überarbeiteten Chain-of-Custody-Standards beinhalten:
- Eine erweiterte Definition von umstrittenen Quellen, um EUTR-spezifische Anforderungen, wie die Übereinstimmung mit Handels- und Zollrecht, neben den internationalen, nationalen oder lokalen Rechtsvorschriften bezüglich waldbezogenen Aktivitäten, zu erfüllen
- Zusätzliche Anforderungen zur Erfüllung der Informationsbedürfnisse der verschiedenen rechtlichen und regulatorischen Prozesse, wie der EUTR
- Anpassung des PEFC Due Diligence Systems an das Konzept der EUTR bezüglich vernachlässigbarem Risiko
- Das PEFC DDS ist nun Pflicht für alle zertifizierten Unternehmen und gilt auch für zertifiziertes Material
- Einen erweiterten Umfang verbotener Materialien bezüglich Holz aus Konfliktgebieten
PEFC wird umfassende Unterstützung anbieten, um einen reibungslosen Übergang zum CoC-Standard 2013 zu gewährleisten, einschließlich Webinars, FAQs, und Face-to-Face-Schulungen. Weitere Informationen werden in Kürze veröffentlicht.
Der neue PEFC Chain-of-Custody-Standard wurde in einem Multi-Stakeholder-Prozess und in Einklang mit PEFC Council Technical Documents Development Procedures (PEFC GD 1003:2009) entwickelt. Er profitiert von mehr als 300 Kommentaren aus der globalen öffentlichen Konsultation. Fünf Unternehmen (Papernet, Puumerkki, Steelcase, Weyerhaeuser und Zellstoff Standal) stellten sich freiwillig für einen Pilottest zur Verfügung und brachten wichtige Praxiserfahrungen in die Beratungen der Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppe ein.
Der neue PEFC Chain-of-Custody-Standard 2013 (PEFCST2002:2013) tritt am 24. Mai mit einer Übergangsfrist von neun Monaten offiziell in Kraft. Unternehmen, die derzeit nach dem bisherigen PEFC Chain-of-Custody-Standard von 2010 zertifiziert sind, können ihr bestehendes System bis zum endgültigen Inkrafttreten des neuen Standards ebenfalls an die Anforderungen der EUTR anpassen.