PEFC-Outdoor-Events für Bundestagsabgeordnete

Forstwirtschaft hautnah erleben

In diesem Jahr testete PEFC Deutschland mit den „PEFC-Outdoor-Events“ ein neues Format, um Bundestagsabgeordneten für die Belange einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und die Bedeutung der Zertifizierung zu sensibilisieren. So gratulierte der PEFC-Vorsitzende, Prof. Dr. Andreas Bitter, nach der Bundestagswahl den MdBs von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen, die entweder in der letzten Legislaturperiode dem Umwelt- oder Agrarausschuss angehört hatten oder neu im Bundestag sitzen und sich für Fragen rund um den Ländlichen Raum interessieren. Dies verband er mit einer Einladung, gemeinsam mit ihrem Team an einem „Outdoor-Event“ in einem PEFC-zertifizierten Wald teilzunehmen, der Themenschwerpunkt durfte dabei selbst gewählt werden.

Auf der Grenzsteinsuche in Mittelfranken

Auf den ersten Blick: ein homogener mittelalter Kiefernbestand. Was sich dem Auge des Betrachters entzieht: dieser Wald gehört mehreren Eigentümern mit Parzellengrößen unter einem Hektar. Forstingenieur Simon Dauer, der diese Mitgliedsflächen der Forstbetriebsgemeinschaft Roth betreut, plant eine Durchforstungsmaßnahme und muss sich hierzu Klarheit über den Verlauf der Flurstücksgrenzen verschaffen. Da ist die Unterstützung der Bundesabgeordneten Marlene Mortler (CSU) und ihres Teams beim Auffinden der Grenzsteine hoch willkommen. Im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs wurden zwei Gruppen gebildet, die sich jeweils aus einer anderen Richtung durch Einmessen der kartierten Grenzsteine möglichst genau einem Zielpunkt nähern müssen. Am Ende war nicht nur das Echo bei den Teilnehmern positiv, sondern auch das Presseecho des Hilpoltsteiner Kuriers und des Donaukuriers: Neben der Notwendigkeit einer regionalen Zertifizierung, um den Kleinprivatwald nicht außen vor zu lassen, konnte auch das Bewusstsein für weitere, PEFC-relevante Themen vertieft werden, wie z.B. die Problematik nicht angepasster Wildbestände, die Erfordernis eines bodenpfleglichen Maschineneinsatz oder der Wert von Biotopbäumen.

Behielt  beim auch im dichten Kiefernwald den Durchblick: CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler (Wahlkreis Roth / Bayern) beim Einmessen von Grenzsteinen mit fachmännischer Unterstützung von Prof. Dr. Andreas W. Bitter, Vorsitzender von PEFC Deutschland.

Kleines Forsteinrichtungspraktikum in der Lausitz

Die Waldschule Kleinsee des Landesbetriebes Forst Brandenburg in der Nähe von Jänschwalde hatte MdB Dr. Klaus Peter Schulze (CDU) als Location für ein Forsteinrichtungspraktikum ausgesucht. Nach einer theoretischen Einführung durch Prof. Bitter, der als Inhaber der Professur für Forsteinrichtung an der TU Dresden ein ausgewiesener Fachmann in diesem Themenfeld ist, ging es in den Wald. Es wurden Durchmesser ermittelt, Höhen gemessen und mit Hilfe einer Sechs-Baum-Stichprobe der Holzvorrat bestimmt. Der promovierte Biologe Schulze erwies sich als versierter und interessierter Gesprächspartner, bei dem die Anliegen der Forstwirtschaft und des Waldbesitzes auf offene Ohren stoßen.

Holzproduktion hautnah erleben im Sauerland und in Ostthüringen

„Am Anfang war das Wort“ – im Fall der Outdoor-Events unter Einsatz von Motorsägen das Wort erfahrener Forstwirtschaftsmeister zur Arbeitssicherheit. Die Bundestagsabgeordneten waren von PEFC mit Persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet worden, die von Kübler Workwear und BayWa / TECparts gestiftet worden war.

MdB Volkmar Vogel (CDU) und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden im Forstamt Weida von ThüringenForst mit der Waldarbeit vertraut gemacht. Zunächst galt es, Schnittübungen zu absolvieren, dann ging es zum „Stangen-Machen“ in einen Fichtenbestand. Jenseits der Grenze zu Sachsen konnte schließlich einem Harvesterfahrer „hautnah“ bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut werden.

Mit Blick für die Details: CDU-Bundestagsabgeordneter Volkmar Vogel (m.) legte mit seinem Team beim PEFC-Outdoor-Event in seinem Wahlkreis (Gera - Greiz - Altenburger Land / Thüringen) selbst Hand an und zeigte sein Können an der Motorsäge. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen die Kriterien der Arbeitssicherheit, wie sie vom PEFC-Standard gefordert werden.

Brilon, die PEFC-Waldhauptstadt 2017, war Austragungsort der Veranstaltung mit Dirk Wiese, dem neuen forstpolitischen Sprecher der SPD im Bundestag. Die Fichten, die es hier zu fällen galt, hatten ein anderes Kaliber, sodass der Respekt vor der Aufgabe im Team Wiese zu spüren war. Umso größer war die Freude, als die Bäume zu Boden gebracht worden waren. Auch hier der zugehörige Facebook-Eintrag: „Die Forstwirtschaft ist immens wichtig für das Sauerland. Heute früh im Briloner Wald unterwegs. Dank an PEFC Deutschland und das Team des Stadtforst Brilon. Die Schädigungen durch den Borkenkäfer sind dramatisch. Hier sind alle politischen Ebenen gefordert.“

Stolz über die Fällung seines ersten Baumes: SPD-Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese (3.v.r., Wahlkreis Hochsauerlandkreis / NRW) lernte während des PEFC-Termins nicht nur die Aspekte der Arbeitssicherheit im Forst hautnah kennen, sondern konnte sich im Briloner Stadtwald auch über die durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer angerichteten Schäden informieren.

MdB Hans-Jürgen Thies (CDU) war im benachbarten Wald der Stadt Warstein aktiv. Zur Arbeit an der Motorsäge und dem (Mit-)Fahren eines Harvesters bereicherte bei diesem Outdoor-Event das schweißtreibende Spalten von Buchenholz das Programm. Nach getaner Arbeit wurde im Gespräch mit dem PEFC-Vorsitzenden auch das Thema „angepasste Wildbestände“ angerissen. Thies, der auch Vizepräsident des Landesjagdverbandes NRW ist, wurde im folgenden Bericht im Soester Anzeiger mit der Aussage zitiert, dass „die Jagd dienende Funktion habe“. (Bild siehe oben).

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Catrin Fetz
Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit