Nur ein vitaler Wald kann Wasserspeicher sein

PEFC Deutschland erläutert, wie Wald und Wasser zusammenhängen

Intakte Wälder sind ein Garant für sauberes Trinkwasser und eine hohe Wasserspeicherkapazität des Bodens – auch bei Starkregen oder Hochwasser.

70 Prozent des deutschen Trinkwassers stammen aus Grund- oder Quellwasser. Diese Ressourcen liegen oft unter Wäldern. Sie sind daher für die Wasserversorgung von entscheidender Bedeutung. Doch werden die Wälder diese für uns lebenswichtige Funktion auch im Klimawandel aufrechterhalten können? Hier sind die wichtigsten Fragen, auf die die Organisation für nachhaltige Waldbewirtschaftung, PEFC Deutschland, Antworten findet.

Wie funktioniert der Wald als Wasserspeicher?

Allein die obersten zehn Zentimeter des Walbodens können bis zu 50 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern, ein Hektar Wald sogar bis zu zwei Millionen Liter. Damit ist das Ökosystem Wald der größte Süßwasserspeicher. Insbesondere in Mischwäldern ist die Speicherkapazität hoch. Unzählige Mikroorganismen und Pilze reinigen das Wasser effektiv, sodass Grundwasser aus dem Wald oft ohne weitere Reinigung als Trinkwasser genutzt werden kann.

Warum ist die Wassersicherheit bedroht?

Die Wassersicherheit ist vor allem durch den vom Menschen verursachten Klimawandel bedroht. Bäume halten den Bedingungen nicht mehr stand, bieten Schädlingen wie dem Borkenkäfer einen Lebensraum und verdorren. Das geschwächte Waldökosystem kann dann nicht mehr genügend Grundwasser speichern. Doch Waldbesitzende sowie Forstleute haben Gegenmaßnahmen ergriffen. Bereits drei Viertel der Waldfläche Deutschlands wird nachhaltig bewirtschaftet. Dies dokumentiert beispielsweise die PEFC-Zertifizierung.

Waldbäche durchziehen als Feuchtigkeitsversorger intakte Waldlandschaften.

Wie kann Baumvielfalt die „Teamleistung“ verbessern?

Waldbesitzende und Forstleute setzen dabei auf eine Mischung verschiedener Baumarten und auf Bäume unterschiedlichen Alters. Dabei müssen Baumarten ausgewählt werden, die mit den zukünftigen Klimabedingungen leben können. "Die Biodiversität von Wäldern lässt sich mit dem Mannschaftssport vergleichen: Je diverser die Talente der Spieler, in dem Fall die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der einzelnen Baumarten gegen den Klimawandel, umso besser funktioniert das ganze Team, also das Ökosystem Wald", so Diplom-Forstwirt Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldschutzorganisation PEFC Deutschland.

Wie kann die Bevölkerung unterstützen?

Auch Holzernte und Holzverwendung dienen dem Klimaschutz. Denn im Holz der Bäume können intakte Wälder große Mengen Kohlenstoff speichern. Wird Holz etwa zum Bau von Häusern oder zur Herstellung langlebiger Holzprodukte eingesetzt, bleibt der Kohlenstoff dort so lange gespeichert, wie der Holzgegenstand genutzt wird. Unterstützen können Bürgerinnen und Bürger den Waldumbau und Klimaschutz, indem sie Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern nutzen, die sie beispielsweise am PEFC-Siegel erkennen können.

PEFC
PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit über acht Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund drei Viertel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.

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Catrin Fetz
Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit