Klimastabiler Waldumbau macht unsere Wälder fit für die Zukunft
Forstleute und Waldbesitzende leisten umfangreiche Unterstützung
Der Klimawandel hat gewaltige Auswirkungen auf unsere heimischen Wälder. Waldbesitzende und Forstleute stehen daher vor der Aufgabe, unsere Wälder schnell klimafit zu machen, indem sie auf Baumarten setzen, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen besser mit den erwarteten Bedingungen zurechtkommen. Die Nachhaltigkeitsstandards des weltweit verbreiteten Waldzertifizierungssystems PEFC geben ihnen dabei eine Orientierung. Sie gelten bereits auf drei Viertel der deutschen Waldfläche.
Stuttgart, 16.08.2023. Der Klimawandel mit seinen gravierenden Folgen wie Trockenheit, Hitze, Stürme und sonstige Extremwettereignisse gefährdet bereits jetzt die Gesundheit des deutschen Waldes, wie die aktuelle Waldzustandserhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt: vier von fünf Bäumen sind krank, weshalb ein klimagerechter Waldumbau höchste Priorität hat. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und den damit einhergehenden Waldschäden stellen sich viele betroffene Waldbesitzende der großen Herausforderung, zukünftigen Wälder möglichst klimastabil zu gestalten.
Baumvielfalt verbessert „Teamleistung“
Waldbesitzende und Forstleute setzen auf eine Mischung vieler verschiedener Baumarten und Bäumen unterschiedlichen Alters, um nachhaltige, klimaresistente Wälder zu schaffen. Eine breite strukturelle und genetische Vielfalt erhöht die Widerstandsfähigkeit. Damit dies gelingt, müssen Baumarten ausgewählt werden, die voraussichtlich besser an zukünftige Klimabedingungen angepasst sind. Hierfür kommen auch wärme- und trockenresistente Herkünfte heimischer Arten in Betracht. Vielversprechend ist zum Beispiel das Saatgut der Traubeneiche, die hierzulande zwar heimisch ist, aber in Südeuropa andere Merkmale ausbildet, um in einem wärmeren Umfeld optimal zu gedeihen. Die Bäume aus südlichen Regionen haben den Vorteil, dass sie besser mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen – also den Bedingungen, die wir für Mitteleuropa in den kommenden Jahrzehnten erwarten. Bei dem Einsatz zukunftsfähiger Arten aus dem Ausland stellen die PEFC-Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung sicher, dass diese keine anderen Baumarten verdrängen.
Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland, erläutert: „Die Biodiversität von Wäldern lässt sich mit dem Mannschaftssport vergleichen: Je diverser die Talente der Spieler, in dem Fall die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der einzelnen Baumarten gegen den Klimawandel, umso besser funktioniert das ganze Team, also das Ökosystem Wald. Daher sehen die PEFC-Standards auch vor, dass seltene Baum- und Straucharten gefördert werden.“