Greenpeace kehrt Waldzertifizierung den Rücken
Am 26. März 2018 verkündete Greenpeace International, seine Mitgliedschaft bei FSC International zu beenden. Auch Greenpeace Deutschland plant, die FSC-Arbeitsgruppe Deutschland zu verlassen. In der Pressemitteilung listet Greenpeace die Mängel des FSC-Systems auf, die zu dieser Entscheidung geführt haben: FSC sei intransparent und tue nicht genug für den Waldschutz.
Mit diesem Schritt verliert nicht nur FSC eines der prominentesten Gründungsmitglieder sondern Greenpeace demonstriert mit seiner Fundamentalkritik auch, welch geringen Stellenwert eine nachhaltige, umweltgerechte Waldbewirtschaftung für die einstigen „Regenbogenkämpfer“ besitzt.
Der Vorsitzende von PEFC Deutschland e.V., Prof. Dr. Andreas W. Bitter, bedauert die Entwicklung: „Der Ausstieg von Greenpeace kommt einer Kampfansage an alle gleich, die dafür arbeiten, dass auch zukünftige Generationen von der Vielfalt der Gemeinwohlleistungen unserer Wälder profitieren können. Auch wird das Marktinstrument der Waldzertifizierung, das weltweit in den vergangenen 20 Jahren beachtliche Erfolge verzeichnen konnte, durch diesen Generalangriff beschädigt. Wir brauchen in Zukunft mehr denn je einen Dialog über die Weiterentwicklung und Diversifizierung von Ökosystemdienstleistungen. Für diesen Prozess ist die Verweigerungshaltung wichtiger Partner, zu denen nach wie vor auch Greenpeace zählt, bedauerlicherweise eine schwere Hypothek.“