Frage der Woche: Waldpacht und PEFC-Zertifizierung – wie passt das zusammen?
Kann auch ein Waldpächter Holz als PEFC-zertifiziert verkaufen?
Frage: Waldpacht und PEFC-Zertifizierung - wie passt das zusammen? Kann auch ein Waldpächter Holz als PEFC-zertifiziert verkaufen?
Antwort: Die Pacht insbesondere von kommunalen Waldflächen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Weil auch Waldpächter Teilnehmer im Sinne der PEFC-Zertifizierung sind, da diese „das Recht besitzen, einen Wald auf einer klar abgegrenzten Fläche zu bewirtschaften, und die Fähigkeit besitzen, die Anforderungen an die nachhaltige Waldbewirtschaftung auf dieser Fläche umzusetzen“, können diese durch Unterzeichnung der "Freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung für Waldbesitzer" an der PEFC-Zertifizierung teilnehmen. Sollten die Waldflächen bereits vor Pachtbeginn PEFC-zertifiziert gewesen sein, muss der Vorbesitzer/Eigentümer die PEFC-Urkunde zurückgeben.
Sollte der Waldpächter nicht in der Lage sein, alle PEFC-Anforderungen auf den gepachteten Flächen zu beeinflussen, so scheidet er als Teilnehmer an der PEFC-Zertifizierung aus, z.B. wenn er keinen Zugriff auf die Wildbestandsregulierung hat, also weder Jagdpächter, Jagdverpächter oder Jagdgenosse ist. Wenn er kein Teilnehmer an der PEFC-Zertifizierung ist, kann er auch kein Holz aus den verpachteten Waldflächen als „PEFC-zertifiziert“ vermarkten. Dies könnte er nur, wenn er ein PEFC-Chain-of-Custody-Zertifikat besitzt und das Holz von den Waldeigentümern käuflich erwirbt.
Falls PEFC-zertifizierte forstliche Zusammenschlüsse, die im Modell "gemeinschaftliche Teilnahme" an der PEFC-Zertifizierung teilnehmen, auch Waldpächter in ihren Zusammenschluss aufnehmen, könnten Waldpächter auch auf diesem Weg an der PEFC-Zertifizierung teilnehmen. Voraussetzung dafür ist jedoch ebenfalls die Erfüllung aller oben genannten Anforderungen des PEFC-Standards auf den gepachteten Waldflächen. Mehr zu den Modellen der Teilnahme an der PEFC-Zertifizierung durch forstliche Zusammenschlüsse erfahren Sie hier.