Erkenntnisse aus der SINUS-Studie zum Thema Wald: Aufklärungsarbeit spielt eine entscheidende Rolle

Wie Waldakteure die Endverbraucher zielgruppengerecht erreichen können

PEFC Deutschland e.V. zieht aus einer aktuellen SINUS-Meinungsumfrage zum Thema Wald Erkenntnisse, wie Waldakteure die Endverbraucher zielgruppengerecht erreichen können

Stuttgart, 25.03.2021. Eine im Februar 2021 durchgeführte Studie des Heidelberger Sinus-Instituts und YouGov Deutschland hat ermittelt, wie die Gesellschaft den Zustand des Waldes wahrnimmt und wie sie ihre Zeit in ihm verbringt.  In der Auswertung kategorisierte das Markt- und Sozialforschungsinstitut die Befragten in sogenannte Sinus-Milieus. Diese bilden verschiedene Lebensauffassungen und Wertvorstellungen innerhalb der Gesellschaft ab. Die größten „Waldfans“ sind den Milieus der Liberal-Intellektuellen und Sozialökologischen zuzuordnen. Die Studie bestätigt damit eigene Analysen von PEFC Deutschland, die im Vorfeld der 2020 gestarteten PEFC-Waldbesitzerkampagne durchgeführt wurden. Mithilfe dieser Ergebnisse können in Form von Social-Media-Kampagnen und Medienarbeit wichtige meinungsbildende Zielgruppen gezielt angesprochen und über nachhaltige Forstwirtschaft aufgeklärt werden.

Wie nehmen Bürgerinnen und Bürger den Zustand des Waldes wahr?

Die Ergebnisse der SINUS-Studie zeigen, dass in der deutschen Bevölkerung ein deutliches Problembewusstsein bezüglich des Zustands der Wälder besteht. Rund drei Viertel der Befragten sorgen sich um unsere Wälder. Dürre und Trockenheit werden als größte Herausforderung betrachtet. Darauf folgen die Bebauung von Waldflächen, der von Waldbesuchern hinterlassene Müll sowie die „Rodung“, beziehungsweise „Abholzung“. Schäden durch Sturm und Schadinsekten folgen erst auf den Plätzen sieben und acht.

Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Befragten in großen Teilen die Verantwortung nicht bei sich selbst sehen. Nur eine Minderheit der Bürgerinnen und Bürger engagiert sich demnach bereits aktiv für den Waldschutz. Dass die Trockenheit und Dürre als hauptsächlicher Faktor der Waldzerstörung erkannt wird, sieht PEFC daher auch als Anknüpfungspunkt für die weitere Aufklärungsarbeit. „Die Trockenjahre seit 2018 hängen unweigerlich mit dem aktuellen Waldzustand zusammen. Es ist wichtig, die komplexen Zusammenhänge zwischen Wetterextremen und vermehrtem Auftreten von Schadinsekten zu erklären, damit deutlich wird, vor welchen Herausforderungen alle Waldakteure derzeit stehen. Damit verbunden ist viel Aufklärungsarbeit über das konkrete Handeln der Forstleute vor Ort notwendig, denn die Waldbesuchern haben viele Fragen, etwa zu Aufforstungsarbeiten, Holzerntemaßnahmen oder der Waldpflege im Erholungswald“, kommentiert Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e.V., die Studie.

Kommunikationsarbeit ist von größter Relevanz

Die Mehrheit der Befragten spricht sich für einen besseren Schutz der Wälder aus. PEFC-zertifizierte Waldbesitzer können sich hier öffentlich als Teil der Lösung ins Gespräch bringen. Dies beabsichtigt auch die von PEFC Deutschland im Sommer 2020 gestartete Waldbesitzerkampagne (helden-im-wald.de). Sie klärt allgemeinverständlich darüber auf, wie nachhaltige Forstwirtschaft funktioniert und warum die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz aus Klimaschutzsicht Sinn ergibt. „Mit einer zielgruppenspezifischen Aufklärung steigt die Solidarität gegenüber den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die sich um die von der Bevölkerung wahrgenommenen Probleme kümmern“, so Teegelbekkers. Dass es in der Bevölkerung einen großen Diskussionsbedarf gibt, zeigen die weit über tausend Kommentare unter den Social-Media-Posts zur PEFC-Waldbesitzerkampagne. Dass die immensen Dürre- und Borkenkäferschäden nur bei 24 Prozent der Bevölkerung wahrgenommen werden, belegt, welche Anstrengungen es weiterhin bedarf, um den aktuellen Zustand des Waldes zu erklären.

Wichtiges Thema für die Kommunikationsarbeit von PEFC Deutschland bleibt weiterhin die Aufklärung über die Möglichkeit, dem Wald durch die eigenen Kaufentscheidungen zu helfen. Diese Stoßrichtung ist von zentraler Bedeutung, weil laut der SINUS-Studie nur 17 Prozent der Befragten angegeben haben, sich durch den Kauf bestimmter Produkte heute schon für den Waldschutz einzusetzen.

Mehr Infos unter www.sinus-institut.de (https://www.sinus-institut.de/media-center/presse/studie-zum-internationalen-tag-des-waldes ) und www.helden-im-wald.de.

 

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit