Ein Rückblick auf das Fort- und Weiterbildungsseminar für Architekten

Gemeinsam mit Referenten und Teilnehmern thematisierte PEFC in dem Online-Seminar unseren Baustoff der Zukunft – Holz.

Der Baustoff Holz nimmt für die Zukunft des klimaneutralen Bauens eine zentrale Rolle ein. Seine ausgezeichneten baulichen Eigenschaften, kombiniert mit der ihm eigenen Fähigkeit, als CO2-Senke zu fungieren, machen ihn zum Baustoff der Zukunft. Die Veränderungen des Klimas stellen unsere Wälder allerdings vor große Herausforderungen. Trockenheit und Schädlingsbefall führen mittel- und langfristig zu einer fundamentalen Veränderung der Waldstrukturen. Die Auswirkungen auf die holzverarbeitende Industrie und damit auch die Baubranche sind heute bereits spürbar.

Unter der Überschrift „Rohstoff der Zukunft für klimaneutrales Bauen – Nachhaltige Lösungen aus Holz“ richtete sich PEFC Deutschland seinem Online-Seminar am 14. Januar 2021 deshalb erstmalig direkt an Architekt*innen. Als geplante Fort- und Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen der Messe BAU 2021, konnte durch eine frühzeitige Verschiebung der Messe das Seminar problemlos in ein digitales Format umstrukturiert werden. 

Die Veranstaltung war im Vorfeld bei den Architektenkammern der „planerstärksten“ Bundesländer – Baden-Württemberg, NRW und Berlin – zur offiziellen Anerkennung als Fort- und Weiterbildungsmaßnahme eingereicht und auch anerkannt worden. Den Teilnehmer*innen konnte daher eine offizielle Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden, was zusätzlich die Attraktivität der Veranstaltung erhöhte.
 

Raum für Präsentationen und Diskussionen

Am Seminartag sollten die Vorzüge und innovativen, nachhaltigen Möglichkeiten der Verwendung von Holz anschaulich präsentiert und diskutiert werden, wozu sich 35 Architekt*innen aus 20 verschiedenen Planungsbüros angemeldet hatten. Für eine gehörige Portion Expertise auf diesem Gebiet sorgten vier Referenten aus dem Fachgebiet, welche PEFC-Mitarbeiterin und Moderatorin des Seminars Hannah Mittner im Vorfeld für die Veranstaltung gewinnen konnte:

1. Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e. V., 
2. Dipl.-Ing. Jan Hassan, Public Relations & Marketing bei der Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG, 
3. Dr. Jan Wenker, Projektleitung Forschung, Entwicklung, Innovation bei der Brüninghoff Unternehmensgruppe und 
4. Dr. Stephan Anders, Abteilungsleiter DGNB-Zertifizierung. 

Inhaltlich konnte mit diesen Experten der komplette Kreislauf von der Herkunft des Rohstoffs aus unseren Wäldern, über die Weiterverarbeitung zum Baustoff und den gezielten Einsatz in Bauprojekten, bis hin zur Nachhaltigkeitszertifizierung für die Gebäude abgebildet werden.
 

Hier ein kurzer Abriss zu den Vorträgen

Bevor überhaupt an das Bauen mit Holz gedacht werden kann, sollte in erster Linie auf die Herkunft des Rohstoffes geachtet werden. Dirk Teegelbekkers wies deshalb einleitend auf die Wichtigkeit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung nach PEFC-Standards hin. Mit dem Schutz der Wälder wird dadurch auch die Qualität des Holzes garantiert.  
Qualität, die auch bei der Firma Pollmeier großgeschrieben wird. Denn dort wird sich auf das Bauen mit Laubholz spezialisiert und innovativ an solchen neuen Lösungen für den Holzbau geforscht. Vor allem stellt die BauBuche® aufgrund der hohen Festigkeit und Steifigkeit einen optimalen Werkstoff für den konstruktiven Holzbau dar. Schlanke Bauteile können somit verstärkt und mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten eingesetzt werden, bei annähernd gleichem Preisniveau wie Nadelholzbauten, erklärte Dipl.-Ing. Jan Hassan in seinem Vortrag anschaulich mit Beispielen aus der Praxis.
 

Anknüpfend daran, wurde das auch in der intelligenten Hybridbauweise von Brüninghoff deutlich. Bei Brüninghoff sind (Laub-)Hölzer ein wesentliches Element im Hybridbau, neben Stahl, Beton und Aluminium. Holz fördert dabei unter anderem die Effizienz bei der Erstellung eines Objekts und, durch vorgefertigte Bauteile, auch die Ablaufgeschwindigkeit auf der Baustelle. Als CoC-zertifiziertes Unternehmen und Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) verfolgt Brüninghoff mit seinen Lösungskonzepten einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz.

Die ganzheitliche Nachhaltigkeit nimmt ebenfalls beim Bewertungsverfahren der DGNB eine übergeordnete Rolle ein. Um die Nachhaltigkeit bzw. Qualität eines Bauwerks entlang des ganzen Prozesses einschätzen zu können, hat die DGNB ein System entwickelt, das anhand zahlreicher Kriterien das Gebäude, die Quartiere und Innenräume untersucht und mit den Auszeichnungen Bronze, Silber, Gold und Platin eine Bewertung des Erfüllungsgrades der Kriterien vornimmt. Auch in dem Vortrag von Dr. Stephan Anders wurden zahlreiche realisierte Projekte mit dem Baustoff Holz vorgestellt, die neben der DGNB Zertifizierung auch mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ausgezeichnet wurden.
 

Aufkommende kritische Fragen zu den Werkstoffen, der Verarbeitung und dem Einsatz in der konkreten Planungsphase wurden jeweils in abrundenden Diskussionsphasen im Anschluss an die einzelnen Seminarvorträge ausführlich beantwortet. In der abschließenden Diskussionsrunde des Seminars stellte sich aber auch heraus, dass die gemachten Praxiserfahrungen der Referenten im Holzbau für viele Seminarteilnehmern noch Neuland sind. Feedback der Planerinnen und Planer war allerdings auch, dass Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen wie dieses erheblich dazu beitragen, klimaneutrales Bauen mit Holz in Zukunft voranzutreiben.

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