Doppelt nachhaltig: Ein selbstgebauter Weihnachtsbaum aus Holz

Wir zeigen, wie Sie einen stylischen und immer wieder verwendbaren Weihnachtsbaum aus PEFC-zertifiziertem Holz zaubern

Wir zeigen, wie Sie einen stylischen und immer wieder verwendbaren Weihnachtsbaum aus PEFC-zertifiziertem Holz zaubern

An Weihnachten darf er in keinem Wohnzimmer fehlen: der Baum. Wer der Umwelt und unseren Wäldern etwas Gutes tun möchte, kauft einen Weihnachtsbaum aus einer PEFC-zertifizierten Weihnachtsbaumkultur – oder baut sich seinen Baum mit Hölzern aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern einfach selbst. Da er sich jedes Jahr wiederverwenden lässt, ist solch ein Baum sogar doppelt nachhaltig.

Eine schnelle Bildersuche im Internet fördert unzählige Varianten für selbstgebaute Weihnachtsbäume zutage. Das hier gezeigte Beispiel ist besonders gut gelungen, weil der Baum durch die unterschiedlich breiten Bretter unten schön dicht und oben filigran wirkt. Außerdem kann er in unterschiedlichen Anordnungen gebaut werden - ganz nach eigenem Geschmack.

Der Holzbedarf

Das Beispiel zeigt einen etwa zwei Meter hohen Baum mit einem unteren Durchmesser von einem Meter. Verbaut wurden hier insgesamt ca. 40 Meter PEFC-zertifiziertes Fichtenholz in verschiedenen Breiten [10 cm; 7 cm; 4,4 cm; 3,8 cm] und einer Bretthöhe von 2,4 cm.

Der Holzbedarf richtet sich nach der gewünschten Gesamthöhe [hier: ca. 200 cm] und dem gewünschten unteren Durchmesser [hier: 100 cm].

Für das Beispiel wurden 2,4 cm starke Latten verwendet:

  • ca. 15 m x 10 cm
  • ca. 12 m x 7 cm
  • ca. 9 m x 4,4 cm
  • ca. 3 m x 3,8 cm.

Holzart

Es werden Holzlatten gleicher Stärke [2,4 cm] in unterschiedlichen Breiten [Bsp.: 10 cm, 7 cm, 4,8 cm und 3,8 cm] benötigt. Je nach gewünschter Optik kann z. B. Fichte/Tanne, Lärche, Kiefer, Buche, Sperrholz oder eine Mischung verschiedener Hölzer genutzt werden.

Wichtig ist, auf die Herkunft des Holzes zu achten. Das PEFC-Siegel gibt die Sicherheit, dass das Holz aus garantiert nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Ob die Wahl auf sägeraues oder gehobeltes Material fällt, ist Geschmackssache.

Holzmenge

Zur Berechnung der benötigten Holzmenge die Höhe von Baumspitze und Baumständer von der Gesamthöhe abziehen [200 cm - 5 cm (Spitze) - 15 cm (Schirmständer) = 180 cm]. Diese Baumhöhe [180 cm] geteilt durch die Bretthöhe [2,4 cm] ergibt die Anzahl der benötigten Bretter [= 75]. Bei krummen Werten abrunden.

Dann die Differenz der einzelnen Brettlängen berechnen (diese gibt an, um wie viele Zentimeter jedes Brett kürzer wird als das vorige). Dazu die Länge des kürzesten Brettes [2,5 cm] von der Länge des längsten Brettes [100 cm] abziehen [= 97,5] und durch die Anzahl Bretter [75] teilen. Der errechnete Wert [1,3 cm] ist die Längendifferenz zwischen den einzelnen Brettern.

Die unterschiedlich breiten Bretter [10 cm; 7 cm; 4,4 cm; 3,8 cm] nach eigenem Geschmack verteilen. Grundsätzlich sollten die breiteren Hölzer eher unten, die schmaleren oben angeordnet werden. Aus dieser Verteilung ergibt sich die benötigte Menge der jeweiligen Latten.
Der „Stamm“ des Baumes kann je nach Baumhöhe ein Holzstab sein, ab einer Höhe von einem Meter sollte eine Aluminiumstange gewählt werden. Als Baumständer dient ein mit Sand gefüllter Eimer oder ein Sonnenschirmständer.

Der Aufbau

Mit dem untersten Brett anfangen: [100 cm] abmessen und sägen, das nächste Brett anlegen und abzüglich der Differenz [1,3 cm] abmessen, sägen, das nächste Brett anlegen, wieder um die Differenz kürzen usw. bis alle Latten fertig sind. Kleine (!) Ungenauigkeiten beim Messen und Sägen verzeiht dieser Baum ohne Weiteres: das oberste Brett wird dann etwas länger oder kürzer als ursprünglich geplant.

Mit dem Bohrer (Durchmesser und ggf. Lochfräseaufsatz entsprechend dem gewählten „Stamm“ wählen) alle Bretter genau in der Mitte durchbohren - je kleiner die Längendifferenz, desto genauer messen.

Die Latten je nach Geschmack schleifen, lasieren, lackieren, wachsen, ölen – oder unbehandelt lassen. Bienenwachs sorgt für ein seidig-mattes Finish und einen besonders weihnachtlichen Duft.

Den Stamm im Baumständer fixieren, die Bretter der Reihe nach „aufspießen“ und je nach Geschmack anordnen und schmücken.

 

 

 

 

 

 

Dekotipps

Teelichter auf kleinen Holzuntersetzern oder in Gläsern ersetzen die typischen Baumkerzen.

Kugeln, Strohsterne und andere Dekoelemente werden mit kleinen Stecknadeln am Baum befestigt. Wer möchte, kann auch kleine Ösenschrauben in die schmalen Brettseiten schrauben und die Dekoration dort mit Kugelaufhängern oder Fädchen befestigen.

Ein Vorteil der Bretter: Kleine Figuren lassen sich einfach auf den Holzlatten platzieren. So finden Krippenfiguren, Orchesterengel und Nussknacker einen schönen Platz.

Natürliche Materialien aus dem Wald

Besonders beliebt sind derzeit Kugeln aus klarem Glas in Kombination mit natürlichen Materialien, wie Fichtenzapfen, Walnüsse, Federn, Stroh- und Anissterne oder getrocknete Orangenschalen. Dieser Trend lässt sich bei diesem Baum sogar noch ausbauen, denn er bietet zusätzlich Platz für Moos, Kastanientiere oder schöne Steine. Wer im Wald Bastelmaterial sammeln möchte, sollte darauf achten, dass es sich nicht um ein Schutzgebiet handelt, da man dort die Wege nicht verlassen und keine Pflanzen mitnehmen darf. In einem nachhaltig bewirtschafteten Wald hingegen darf für den Eigenbedarf Pflanzenmaterial gesammelt werden.

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Catrin Fetz
Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit