Die PEFC-Exkursion 2018: Rumäniens Fortschritte in punkto nachhaltiger Waldbewirtschaftung studieren

25 Teilnehmer machten sich ein Bild von Rumäniens Forstwirtschaft vor Ort

Die diesjährige PEFC-Exkursion führte 25 Teilnehmer vom 02. bis 05. Mai in das Land der Karpaten – und damit an einen der wenigen Orte in Europa, in denen es noch echten Urwald zu bestaunen gibt. Ziel des 4-tägigen Aufenthalts, an dem unter anderem der Vorsitzende von PEFC Deutschland, Prof. Dr. Andreas W. Bitter, Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, und der Geschäftsführer von PEFC Austria, DI Gerhard Pichler, teilnahmen, war es, einen Eindruck über die Fortschritte beim Aufbau eines PEFC-Systems in Rumänien zu erhalten.

Anhaltende Diskussionen über Kahlschläge bzw. illegale Einschläge in geschützten und schützenswerten Wäldern Rumäniens, die in den letzten Jahren auch von reichweitenstarken deutschen Medien wie dem SPIEGEL, Deutschlandfunk oder der t.a.z. aufgegriffen wurden, lassen die Forderungen nach einem unabhängigen System, das eine legale und nachhaltige Waldbewirtschaftung garantieren kann, lauter werden. Von dieser Berichterstattung betroffen waren und sind auch die Unternehmen der österreichischen Schweighofer Gruppe. Am ersten Exkursionstag besuchten die Teilnehmer ein Sägewerk der Schweighofer Gruppe in Reci (Kreis Covasna / Siebenbürgen) und informierten sich vor Ort über das Forstrecht in Rumänien, die Funktionsweise des staatlichen Nachweissystems SUMAL sowie den Einsatz eines GPS-Tracking-Systems, das Schweighofer zur Rückverfolgung der Holzlieferungen einsetzt. Mit diesem will das Unternehmen die Transparenz erhöhen und Holz aus illegalem Einschlag ausschließen.

Michael Proschek-Hauptmann, Leiter des Compliance und Sustainability-Bereiches der Schweighofer Gruppe, erläutert die Maßnahmen des Unternehmens zur Überwachung der Holztransporte zum Ausschluss von Lieferungen aus illegalen Einschlägen.

Ein weiteres Highlight war am Folgetag eine Führung durch Christoph Promberger am Rande des Nationalparks Piatra Craiului. Die Gruppe besichtige das Projektgebiet der von ihm gegründeten Stiftung Fundatia Conservation Carpathia – diese kauft Waldflächen auf, um diese unter Naturschutz zu stellen. Hierbei wurden auch der Stand der Naturschutzaktivitäten in Rumänien, die Auswirkungen illegaler Holzeinschläge und Fragen des Wildtiermanagements thematisiert.

Der Gründer der Stiftung Fundatia Conservation Carpathia, Christoph Promberger, erläutert seine Arbeit im Projektgebiet am Rande des Nationalparks.

Am letzten Exkursionstag übernahm der Vorsitzende von PEFC Rumänien, Istvan Töke, die Leitung und führte die Gruppe in einen privaten Forstbetrieb südlich von Sibiu (Hermannstadt). Er gab Auskunft über den Stand der Anerkennung des nationalen Standards durch PEFC International sowie Details zum weiteren Vorgehen von PEFC Rumänien (Akkreditierung und Gewinnung der ersten Zertifikatsnehmer).

Das rumänische PEFC-System befindet sich bereits kurz vor der Anerkennung durch PEFC International. Dirk Teegelbekkers versicherte in diesem Zusammenhang, dass PEFC Rumänien beim Aufbau der Organisation und Etablierung des PEFC-Systems mit der Unterstützung und Hilfestellung durch PEFC Deutschland rechnen könne.

Der Vorsitzende von PEFC Rumänien, Istvan Töke (2.v.l.), erläutert die Fortschritte in Rumänien beim Aufbau eines PEFC-Systems.

Die Teilnehmer zogen ein durchweg positives Resümee der Exkursion und betonten, dass durch die Anschauung vor Ort viele Fragen zur rumänischen Forstwirtschaft und ihrer Entwicklung praxisnah beantwortet werden konnten. „Es freut uns, auf welch gutem Weg PEFC Rumänien bereits ist. Schon sehr bald können in Rumänien ansässige Waldbesitzer und holzverarbeitende Unternehmen mit einem international anerkannten Zertifikat den Nachweis erbringen, dass sie Holz aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung einsetzen. Das wird auch vielen deutschen Unternehmen weitere Sicherheit bei der Beschaffung von Holz und Holzprodukten aus Rumänien geben“, bilanzierte Prof. Dr. Andreas W. Bitter.

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit