Bodenschutzkalkung: Die Zeit ist günstig, um unsere Waldböden langfristig zu stärken
Arbeitsgruppe Sachsen-Anhalt plädiert für systematische Bodenschutzkalkung gefährdeter Böden
Der Boden bildet die Grundlage für gesunde und stabile Wälder. In den Waldböden laufen permanent chemische und physikalische Prozesse ab. Diese haben einerseits natürliche Ursachen, andererseits gehen sie mittelbar und unmittelbar auf menschliche Einflüsse zurück.
Harzgerode, 07.10.2024. Durch die Auswirkungen des Klimawandels steht unser Wald unter großem Stress. Vitale und stabile Wälder sind aber ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, geschädigte Wälder müssen daher wiederhergestellt werden. Dafür gibt es ein besonders effektives Mittel: die Kalkung der übersäuerten Waldböden mit Magnesiumkalk. Die Regionale PEFC Arbeitsgruppe Sachsen-Anhalt e.V. plädiert daher für eine systematische Bodenschutzkalkung auf allen gefährdeten Waldböden, um die Resistenz und Resilienz der Wälder deutlich zu verbessern.
Viele Waldböden in Sachsen-Anhalt sind durch den Eintrag von säurebildenden Luftschadstoffen übermäßig versauert. Dies hat Konsequenzen für alle Waldfunktionen und damit für die Vitalität der Wälder.
Viele Waldböden haben zum Teil einen kritischen Säuregrad erreicht. Daher wurden und werden Bodenschutzkalkungen durchgeführt, um die Gesundheit des Bodens und des Waldes wiederherzustellen. Die Kalkung ist eine Bodenschutzmaßnahme und soll aktuelle und vergangene Säureeinträge, die insbesondere durch den Menschen verursacht wurden, kompensieren. Bei der Bodenschutzkalkung wird karbonatisches Gesteinsmehl, in der Regel dolomitisches Material, oberflächig auf Waldböden aufgebracht.
Die Ergebnisse der Bodenzustandserhebung zeigen, dass die Bodenschutzkalkung einen deutlichen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit hat und gleichzeitig der Versauerung des Oberbodens entgegenwirkt. Durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt wurden in Auswertung der Bodenzustandserhebung für Sachsen-Anhalt Waldböden auf einer Fläche von etwa 100 000 Hektar (ca. ein Drittel der Waldflächen) als kalkungsbedürftig eingestuft. Anhaltspunkte für das Vorkommen von kalkungsbedürftigen Böden bietet die forstliche Standortskartierung und die Bodenzustandserhebung.
Kalkungsbedürftig sind terrestrische Standorte (Feuchtegruppe T) in den Nährkraftstufen Z, M und K, sofern sie stark versauert sind (Basensättigung < 15% in 30 – 60 cm).
Das Landeszentrum Wald stellt die ordnungsgemäße Umsetzung der Bodenschutzkalkung sicher. Auf der Grundlage des „Merkblattes Bodenschutzkalkung in Sachsen-Anhalt“ berät das Landeszentrum Wald die Waldbesitzer gemäß § 14 Abs. 1 und § 34 Abs. 3 LWaldG über die Bodenschutzkalkung in den kalkungsbedürftigen Schwerpunktregionen und dessen Förderung.
Unter folgendem Link können Sie sich näher zum Thema Waldkalkung und dessen Förderung informieren: https://landeszentrumwald.sachsen-anhalt.de/fuer-waldbesitzende/bodenschutzkalkung.