Apartmentgebäude in Hybrid-Bauweise - mit PEFC-Holz

Bei dem Bau der Wohnanlage setzte das Unternehmen Brüninghoff auf PEFC-zertifiziertes Holz und schafft einen Wohlfühlraum für Studierende

Eine Wohnanlage für Studierende errichtete Brüninghoff im Auftrag der Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH in Berlin-Friedrichsfelde. Es wurde in Holz-Hybridbauweise realisiert und ist bereits das zweite Projekt seiner Art. Das Konzept fußt auf einem technisch optimierten Prototyp mit hohem Vorfertigungsgrad. Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz in den tragendenden Elementen des Gebäudes wirkt sich dabei vorteilhaft auf die Bauablaufgeschwindigkeit und die Wohnqualität aus.

Wohnraum ist in Berlin generell ein rares Gut. In den vergangenen Jahren sind die Preise stärker gestiegen als in allen anderen deutschen Großstädten. Auch für Studierende ist die Wohnungssuche daher meist eine Herausforderung. Die Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH hat vor diesem Hintergrund im Südosten der Stadt ein neues Wohnraumangebot geschaffen, das sich insbesondere an Studierende richtet. Auf einem Grundstück von circa 2.200 Quadratmetern entstanden zwei Gebäude mit fünf beziehungsweise drei Geschossen. 101 Apartments finden hier Platz. Sie zeichnen sich durch ein ansprechendes Design – unter anderem mit Echtholzoberflächen – und einer hohen Flächeneffizienz aus. Daher sind sie bereits platzsparend möbliert. Die 16 Quadratmeter großen Ein-Zimmer-Apartments verfügen über Bett, Schreibtisch, Schrank, Pantryküche und ein Bad mit Dusche. Eine fassadenbegleitende Holzsitzbank unterhalb des Fensters sorgt für zusätzlichen Wohnkomfort. Die Zwei-Zimmer-Apartments bieten eine ähnliche Ausstattung und sind ausgerichtet auf Zweier-Wohngemeinschaften. Im Erdgeschoss ist eine Learning Lounge eingerichtet.

Vervielfältige Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad

Bei der Planung des Gebäudes kam ein Konzept zum Einsatz, das sich bereits bei einem weiteren Apartmentgebäude der berlinovo bewährt hat. Es basiert auf einem technisch optimierten Prototyp. Örtliche Gegebenheiten des Grundstücks wurden zudem berücksichtigt. Ein wichtiger Aspekt ist die serielle Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad, welcher eine hohe Planungssicherheit bietet. So realisierte Brüninghoff das Gebäude in einer effektiven Bauzeit von nur zwölf Monaten. Wesentliche Arbeitsschritte wurden ins Werk vorverlagert – und mussten somit nicht mehr auf der Baustelle stattfinden.

Holz und Beton im Zusammenspiel

Um Effizienz, Bauablaufgeschwindigkeit und Wohnqualität positiv zu beeinflussen, setzten die Verantwortlichen bei den tragenden Elementen der beiden Gebäude auf den nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Substitution mineralischer Baustoffe erzielt signifikante CO2-Ersparnisse. So wurden die tragenden Außenwände und innere Stützen in Holz umgesetzt – bei den Geschossdecken kam Stahlbeton zum Einsatz. Lediglich bei der Unterkellerung und der Bodenplatte entschied man sich klassisch für Beton. Alle tragenden Stützen und aussteifende Wände aus Stahlbeton des Gebäudes weisen gemäß des projektbezogenen Brandschutzkonzeptes eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten auf. Die tragenden Holzbauteile wurden in F60 ausgeführt. Die Fugen zwischen den Fertigteilplatten werden örtlich vergossen. Dabei wirkt sich Beton – als nicht brennbarer Baustoff der Baustoffklasse A1 – positiv auf den Brandschutz aus. Die Apartments selbst sind brandschutztechnisch einzeln abgeschottet.

Außenwand mit PEFC-zertifiziertem Brettsperrholz

Für die tragenden Außenwände kamen rund 524 Kubikmeter PEFC-zertifiziertes Brettsperrholz zum Einsatz. Die verarbeiteten Hölzer stammen somit aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern mit PEFC-Standards, bei denen ökologische, soziale und ökonomische Faktoren berücksichtigt werden. Die tragenden Brettsperrholz-Außenwände mit Dicken von 20 Zentimetern erhielten ein Wärmedämmverbundsystem, welches aus einer 20 Zentimeter dicken Dämmung und einer Putzschicht besteht. Insgesamt erzielt der Wandaufbau einen U-Wert von 0,149 W/(m²K). Die Gebäude selbst erfüllen die Anforderungen der EnEV 2016.

BIM-Methode

Sowohl in der Planung als auch in der Produktion und auf der Baustelle setzt Brüninghoff konsequent auf die Methode Building Information Modeling. Sie ermöglicht unter anderem ein effizientes BIM-Datenmanagement, eine optimierte Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten im digitalen Bauwerksmodell sowie Kollisionsprüfungen. Das sorgt für mehr Sicherheit bei der Umsetzung auf der Baustelle, da Planungsfehler frühzeitig erkannt werden. Die Methode bietet ebenso ein effektives Schnittstellenmanagement zwischen den einzelnen Planungsdisziplinen wie Architektur, Konstruktion, Elektrotechnik, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie Außenanlagenplanung. Auch über die Planungsphase hinaus war das BIM-Modell hilfreich – zum Beispiel bei der Arbeitsvorbereitung, Produktion und Logistik. Es eröffnet die Möglichkeit zur Visualisierung des Baufortschritts und dient der Bauleitung und den Polieren als Montageunterstützung.

Das neue Apartmentgebäude zeigt, wie sich bedarfsgerechter Wohnraum wirtschaftlich realisieren lässt – und zugleich eine behagliche Wohnatmosphäre entsteht. Dafür sorgt unterem anderen die hybride Bauweise mit dem Baustoff Holz. Dank des hohen Vorfertigungsgrades ist das adaptierbare Planungskonzept in einem festgesetzten Zeitrahmen umsetzbar.
 

Fotos auf dieser Seite: © Brüninghoff

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Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit