Furnierbranche setzt verstärkt auf zertifizierte Ware

Furnierumfrage des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel bestätigt steigende Wichtigkeit von Zertifikaten in der Branche

Die Furnierbranche in Deutschland setzt verstärkt auf Ware mit Zertifikaten zur Dokumentation der Holzherkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, wie beispielsweise PEFC. Dies belegen die Ergebnisse der alljährlichen Umfrage des Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) im Jahr 2015. In seiner Analyse des Furniermarktes befragte der GD Holz Unternehmen der Furnierbranche u.a. zu Marktlage, Zukunftsaussichten, Absatz- und Einkaufsmärkten und zur Nachfrage nach zertifizierten Produkten. Ziel der Untersuchung war es, die Entwicklungen in der Furnierbranche im vergangenen Jahr abzubilden und mögliche Unterschiede bezüglich Umsatzanteile, Kundenstruktur, Markteinflüsse und Nachfrage nach Zertifikaten im Vergleich zu den Vorjahren herauszuarbeiten. Die 30 Teilnehmer stammten aus den Bereichen der Furnier­hersteller (10), Furnierhändler (13) und Furnierverarbeiter (7).

Fast die Hälfte der befragten Unternehmen setzt inzwischen verstärkt auf zertifizierte Lieferanten, um im Rahmen der EU Holzhandelsverordnung Risikominderung zu betreiben. Im Durchschnitt macht der Anteil zertifizierter Furniere am Furnierumsatz 25% aus, was einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Da laut Analyse die Nachfrage nach zertifizierter Ware zu 46% aus der Industrie (Möbel- und Türenhersteller, sowie Kantenhersteller), zu 29% von öffentlichen Auftraggebern und zu 20 % aus dem Ausland (Großbritannien, USA, Kanada, Schweiz und Benelux) stammt, ist es nicht verwunderlich, dass auch der Anteil der zertifizierten Furniere bei den Furnierherstellern am höchsten ist. Dies ist durch das exportorientierte Wirtschaften und den hohen Anteil an Industriekunden der Hersteller zu erklären. In der internationalen Beschaffungspolitik ist PEFC-zertifiziertes Holz gefragt, denn die PEFC-Standards erfüllen die Anforderungen an die Legalität der Holzherkunft und die Nachhaltigkeit der Holzproduktion in besonderem Maße. Zu diesem Ergebnis kam aktuell u.a. eine Studie des britischen „Central Point of Expertise on Tiber“ (CPET) Anfang November.

Obwohl das Produktionsvolumen von Furnieren in den deutschen Unternehmen durchschnittlich leicht sinkt, wird der Anteil zertifizierter Furnierware von der Branche als mindestens gleichbleibend bis steigend prognostiziert. Über 90% der Teilnehmer sind selbst nach Nachhaltigkeitssystemen, wie bspw. PEFC, zertifiziert. Grund hierfür ist bei 40% der Befragten das Bedienen der steigenden Nachfrage, bei 19% der Unternehmen der Import von Holz und Furnieren aus Nicht-EU-Ländern. 36% der Umfrageteilnehmer lassen sich aus Image- und Wettbewerbsgründen zertifizieren, obwohl sie noch keine Nachfrage für zertifizierte Ware generieren konnten.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Furnierbranche vor der Herausforderung steht, die Umsatzanteile am Binnenmarkt bzw. international zu halten und die Produktionsmengen zu stabilisieren, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Die Zertifizierung ihrer nachhaltigen Wirtschaftsweise stellt hierbei offenbar ein wichtiges Instrument dar.

Weitere Informationen:

GD Holz Fachabteilung Furniere, Tel.: 030 / 72 62 58 80, [email protected].

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Catrin Fetz
Catrin Fetz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit