Der Wald: ein Vogelparadies
Artenvielfalt durch nachhaltige Bewirtschaftung
Schwarzspechte sind auf alte Baumbestände angewiesen, denn hier bauen sie Brut- und Schlafhöhlen. Foto @ Pixabay
Der aktuelle Indikatorenbericht 2023 der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung zeigt eine ernüchternde Bilanz für die meisten der untersuchten Lebensraumtypen in Deutschland. Nur für den Wald stellt er einen positiven Verlauf anhand der Bestandentwicklung wichtiger Vogelarten fest. Die Waldvogelfauna profitiert dabei vom naturnahen Waldumbau der nachhaltig arbeitenden Forstwirtschaft, die ökologisch wertvolle Lebensräume erhält und klimaresiliente Wälder schafft. Da rund 80 Prozent der deutschen Waldflächen inzwischen nach dem Standard von PEFC Deutschland zertifiziert sind, sieht sich die Organisation mit Sitz in Stuttgart in ihrer 25-jährigen Arbeit bestätigt. Das PEFC-Regelwerk gibt unter anderem vor, Biotopbäume auszuweisen und Totholz in den Wäldern zu belassen.
Stuttgart, 03.04.2024. Der Bericht „Vögel in Deutschland – Übersichten zur Bestandssituation“ des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten kam zu einer gemischten Bilanz. Während der deutliche Rückgang heimischer Vögel auf Wiesen, Weiden und Äckern weiter anhalte, haben sich die Vogelbestände in deutschen Wäldern deutlich erholt. Im Zeitraum 2005 bis 2018 habe sich der Gesamtbestand im Wald um 1,5 Millionen Brutpaare erhöht. Diese gute Nachricht ist vor allem auch ein Verdienst einer streng nachhaltigen Bewirtschaftung, wie sie bundesweit in allen PEFC-zertifizierten Wäldern – Privat-, Kommunal- und Staatswäldern – vollzogen wird.
Laut dem letzten „Waldbericht“ der Bundesregierung sind von 254 in Deutschland bestätigten Brutvogelarten 105 Arten (41 Prozent) Waldbewohner. Dieser und insbesondere oben aufgeführter Bericht zeigen: Die Populationen der reinen Waldbewohner sind stabil oder sogar größer geworden. Unter anderem alle Arten von Eulen und Spechten sind heute so häufig verbreitet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Negative Trends und teils rückläufige Verbreitungsgebiete zeigen lediglich die Arten, die halboffenes Waldland bewohnen, also das Innere geschlossener Wälder meiden. Für den großen Rest der Waldvogelarten hat der sukzessive Umbau unserer Wälder zu naturnahen Mischwäldern dagegen viele Vorteile gebracht.